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1. Das Altertum - S. 19

1907 - Leipzig : Voigtländer
Geschichte der Griechen. § 18. Land und Volk (Karte Iii). Das erste Volk (Europas, das für die Geschichte von Bebeutung würde, waren die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland. Der Wohnsitz der Griechen war schon in alter Zeit der sübliche Teil der Balkanhalbinsel. Das kleine £anb ist etwa so groß wie das Königreich Bayern. Griechenland) hat eine reichgeglieberte Küste. Hufter dem korinthischen Meerbusen bringen noch viele anbere Buchten tief in das £anb ein. Durch solche Einschnürungen wirb die Halbinsel in Horb-, Mittel- und Sübgriechentanb geteilt. (Ein Schwarm von Inseln umgibt den hafenreichen Stranb. Besonbers im Osten, nach Rsien zu, finben sich Häfen und Inseln in großer Zahl. Das innere £anb ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Horben steht als gewaltiger Wächter gegen die Grenzlänber Mazebonien und Thrazien der 3000 m hohe Dlhmp. Zwischen Horb- und Mittelgriechenlanb zieht sich das ©tagebirge hin; es reicht im Osten so nahe an die Küste, daß zwischen Meer und Gebirge nur der schmale paß der Thermophlen übrig bleibt. In Mittelgriechenlanb überragt der zackige parnassus die übrigen Berge. Die sübliche Halbinsel hat in der Mitte ein hochlanb und wirb im Süben von dem rvilben Carjgetusgebirge burchschnitten. Rn größeren Flüssen ist Griechenlanb arm. Im Horben burchfließt der peneus eine wiesenreiche (Ebene und dann das schöne Tal Temp e; im Süben kommt vom Cahgetus der kalte (Eurötas und der zu Überschwemmungen geneigte Hip Heus. Der Bo den des £anbes ist von Hatur nicht sehr fruchtbar und verlangt beshalb sorgsamen Hnbau, belohnt ihn aber auch durch mannigfaltige (Erzeugnisse; benn der fast immer heitere Himmel und basmilbe, sübliche Klima beförbern das Wachstum. 2. Landschaften. Durch die Menge der Buchten und Berge wirb Griechenlanb in viele nerschiebenartige £anbschaften gesonbert; die wichtigsten sinb: a) in Nordgriechenland: 1. (Epfrus im Westen, zumeist von „barbarischen" Völkerschaften bewohnt; 2* Lage Größe Küste Inseln Gebirge Zlüsse Boden Klima «Einteilung

2. Geschichte des Altertums - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Italien und seine Bewohner. Charakter; das beweist außer dem noch tätigen Vesuv (der bia <9 n. Chr. für erloschen galt) das Albanergebirge und der Albanersee in Latium, die auf eingesunkenen Kratern entstandenen Seen Etruriens und die Vulkane der Inseln. c) Das Klima Italiens ist das südeuropäische mit vorwiegendem Winterregen; doch ist auch der Sommer nicht regenlos, und der Winter bringt auch Schneefälle. Die klimatischen Unterschiede beruhen weniger in der Verschiedenheit der geogr. Breite als in derjenigen der Höhenlage. Abgesehen von den Sumpfgebieten an der Küste, den Ma-remmen in Toscana, den pontinischen Sümpfen in Latium, und den eigentlichen Gebirgsgegenden ist Italien sehr fruchtbar. Es ist in viel höherem Maße als Griechenland ein Ackerbauland. In den Ebenen wuchs reichlich Getreide, und zwar besonders Weizen und Gerste, ferner Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Bohnen und Linsen, und Wein; der Ölbaum gedieh nur in den wärmsten Strichen. Von baumartigen Gewächsen gehörten den Ebenen der Lorbeer, die Myrte, der Buchsbaum an; weiter in den Gebirgen hinauf gab es Eichen- und Buchenwälder (heute sind sie abgeholzt), noch weiter hinauf Tannenwälder und ausgedehnte Weiden für Schafe und Rinder. Auch Sizilien und Sardinien waren im Altertum überaus fruchtbar und wurden neben Afrika die Kornkammern Roms, als in Italien der Getreidebau zurückgegangen war. 2. Die Bevölkerung. § Abgesehen von den in historischer Zeit eingewanderten Griechen, welche die Küsten des Südens der Halbinsel und Siziliens besetzten, und den keltischen Galliern, die seit dem Ende des 5. Jh. von Norden eindrangen, die Poebene einnahmen und die Etrusker daraus verdrängten, unterscheidet man zwei Urvölker, die eigentlichen Italiker und die Etrusker. 1. Die Italiker gehörten der indogermanisphpn Vn|k-orfnnijjjp an und waren den Griechen verwandt, mit denen sie wohl eine zeitlang zusammengesiedelt haben. Nach ihrer Trennung entwickelten sich beide Völker eigenartig und in scharfem Gegensatz zueinander in Familie und Staat, in Sitte, Religion und

3. Vorderasien und Griechenland - S. 8

1874 - Leipzig : Teubner
fremder Abenteurer verstärkt, erobrte er das ganze Deltaland und schlug zuletzt seine Feinde in einer Schlacht bei Momemphis (unterhalb Memphis) völlig aufs Haupt, worauf er König des ganzen ägyptischen Landeswurde (670 v. Chr.). Psammetich also hatte durch Hülfefremder Kriegsleute sich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht, und er stützte auch in der Folge seine Herrschaft auf die Waffen der Fremden. Deshalb wanderte eine große Menge des ägyptischen Kriegsvolkes, 240,000 M. stark, nach Aethiopien aus. Auch öffnete er das bisher ganz abgeschlossene Land dem Verkehr der Ausländer, namentlich der Griechen, und zog fremde Kaufleute herein, um das abgestorbene und erstarrte ägyptische Leben durch Zuführung neuer Kräfte aufzulockern und , zu erfrischen. Und in demselben Geiste handelte sein Sohn Necho (616 — 597), der durch einen allerdings nicht vollendeten Kanal zwischen dem unteren Nil und dem rothen Meere dem Verkehr der westlichen Welt mit Indien eine Straße zu eröffnen versuchte und durch phönikische Seeleute Afrika umschiffen ließ, sowie dessen Nachfolger; aber das ägyptische Volk hatte sich ausgelebt; es erlag im I. 525 v. Chr. den erobernden Persern, nach fast 3000jährigem Bestehen des Pharaonenreichs. Aegypten war ein einförmiges Acker- und Weideland, von öden Wüsten und Felsgebirgen eingeschlossen und von der übrigen Weltabgeschieden,und seinebewohnerhaben in ihrer Abgeschlossenheit sich eigenthümlich zu einförmigem Leben entwickelt. Einförmig ist ihre politische Geschichte, eintönig und starr ist ihre Baukunst mit ihren riesigen Maßen, einförmig sind auch die verschiedenen Volksklassen zu Kasten erstarrt, d. H. diese einzelnen Volksklassen bestanden wie verschiedene Völker neben einander ohne Eheverbindung und mit der Nöthigung, daß die Kinder immer wieder das Geschäft ihrer Vorfahren ergreifen mußten. Die Aegyptier zerfielen in 7 Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Sauhirten (unrein und verachtet), Gewerbtreibende, Nilschiffer, Dolmetscher (erst durch Psammetich begründet). Ueber dem Ganzen stand der König mit despotischer Macht, wahrscheinlich der Kriegerkaste

4. Geschichte des Altertums - S. 52

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. Sümpfe), sind später entstanden, als die Wälder ausgerodet worden waren; infolge davon verloren die Küstenflüsse an Wasser, sie waren nicht mehr imstande, die Schuttmassen zum Meere zu führen, sondern stauten sich an der Küste, so daß Sümpfe entstanden. In der geschichtlichen Zeit hat sich das Landschaftsbild Italiens sehr verändert, weil nach Ausrodung des Waldes fremde Pflanzen und Bäume eingeführt wurden. Wein und Ölbaum brachten die Griechen, später kam die Aprikose aus Armenien, der Pfirsich aus Persien, die Kirsche aus Kleinasien. Eichen, Buchen und Nadelhölzer wurden verdrängt durch Kastanien, Lorbeer, Zypressen und Pinien. Die jetzt bekannten Südfrüchte wie Orangen, Zitronen kamen erst im Mittelalter auf. Kapitel Iii. Die Entstehung Horns. Mehrere Umstände haben dazu geführt, daß Rom entstehen konnte. 1. Es erhoben sich mehrere Hügel über der weiten snmpsreichen Ebene am Tiber und ermöglichten eine verhältnismäßig gesunde Siedelnng, 2. lag diese weit genug vom Meere, um vor plötzlichen räuberischen Überfällen sicher zu sein, 3. wurde hier der Tiber schiffbar, 4. ging hier die alte Handelsstraße vom Norden zum Süden Italiens hindurch. Die Sage hat das Jahr 753 festgelegt. Die Zeit der Entstehung ist ungewiß. Romulus ist eine Gestalt der Sage. Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. § 1. Rom, eine Hcherbauftadt. Die Römer waren zuerst Ackerbauer. Den Acker gab ihnen die weite Ebene um Rom. Jedoch die römische Bevölkerung war sehr verschiedenartig zusammengesetzt. Der größere Teil bestand aus Leuten der weiteren Umgebung, die gezwungen worden waren, sich in Rom anzusiedeln, nachdem man ihre alten Dörfer und Städte zerstört hatte. Die ältere, schon vorhandene Bevölkerung besaß die Herrschaft. Alle Ämter waren in ihren Händen. Diese vornehmen Geschlechter hießen Patrizier. Das übrige Volk bildeten die Plebejer. Sie waren ohne Rechte, mußten aber Kriegsdienst tun und bekamen von der Beute nur wenig. ' § z. Die Königstage. Ju dieser ältesten Zeit sind die Römer von Königen beherrscht gewesen, deren die sagenhafte Überlieferung 7 mit Namen nennt: Romulus, Numa Pompilins, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius und Tarqninins Superbus. Die ersten 4 sollen abwechselnd von den Römern und den mit ihnen verschmolzenen Sabinern stammen, die 3 letzten über aus Südetrurien (aus der Stadt Tarqninii) gewesen sein. Von den ersten 4 sind sich immer ein kriegerischer und ein friedlicher König gefolgt. Eine hohe Blütezeit erlebte Rom unter den Tarqniniern. Die Stadt unter-

5. Geschichte des Altertums - S. 51

1901 - Leipzig : Teubner
16, Italien und seine Bevlkerung. 51 Osten) schied es von dem Polande, dem cisalpinischen Gallien", dessen Ostkste sich immer weiter vorschiebt. (Ravenna war einst See-Hasen.) 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge seiner um 34 Breitengrade nrdlicheren Lage hat nicht ganz Italien dasselbe milde Klima wie Griechenland. Oberitalien hat Festlandsklima, also kalte Winter und heie Sommer, dazu Niederschlge zu allen Jahreszeiten. Begnstigt war die durch den Apennin geschtzte Westkste, die heutige Riviera" Mittelitalien hat Frhjahrs- und Herbstregen, Sditalien 45 Monate heie, drre Sommer und eine kurze Winterregenzeit. Die Poebene erzeugte Mengen von Hirse, dem Hauptgetreide der Gallier, Weizen und Gerste. Auch in den brigen Ebenen lohnte der Anbau dieser Nhrpflanzen, wie der von Hlsenfrchten (Bohnen, Erbsen, Linsen) sehr. Die Berge trugen weite Eichen- und Buchenwlder, auerdem Nadelhlzer. Dazu kamen im Sden immergrne Strucher und Bume, wie Myrte, Lorbeer, Erdbeerbaum, Stechpalme n. a. Vielleicht brachten erst griechische Ansiedler den lbaum und Weinstock mit. Ein Teil der heutigen italischen Pflanzenwelt wurde erst zur Zeit des Augustus, Aprikosen, Pfirsiche, Walnsse, Kastanien, die Kirschen kurz zuvor, ein anderer, z. B. Mais und Reis, nach der Entdeckung Amerikas ein-gefhrt. So fehlten in den Jahrhunderten vor Christi Geburt die sog. Sdsrchte, dazu der Maulbeerbaum, Kaktus, Magnolien n. a. In den Ebenen zchtete man Schweine, Rinder und Pferde, in den Berglandschaften Esel und Maultiere. Groe Schafherden bersom-merten auf den Bergweiden im Freien. Hunde fehlten gewi in keinem Hause. Das Meer bot reiche Nahrung durch Fische und Schaltiere. Abgesehen von migen Thon-, Eisen- und Kupferlagern fehlten Boden-schtze. Dagegen waren der Kalkstein und der vulkanische Tuff vor-treffliche Bausteine. Nur dadurch war die Anlage der Katakomben und mancher Riesenbauwerke der Kaiserzeit mglich. Heie (Schwefel-) Quellen fanden sich mehrfach. B. Tie Bevlkerung. Diese gehrte nicht einem Volke an wie die Griechenlands. Den Westen vom Tiber bis zum Arno hatten die nichtarischen Etrnsker (griech. Tyrrhener) inne. Von ihnen empfing diese Landschaft den Namen Etrnrien (Toscana). Auch ein groer Teil Oberitaliens war bis zur Einwanderung der Gallier im 6. Jahrhundert in ihrem Besitz, wozu zeitweise das Land am Vesuv, Eampauieu, kam. Die be-kanntesten Etruskerstdte waren Clusium und Veji. Auf der stlichen Halbinsel, in Apulien und Ealabrien, saen die Japfger. Auch ste waren vielleicht nicht reinarischen Blutes, ebenso wie die Ligrer

6. Geschichte des Altertums - S. 5

1901 - Leipzig : Teubner
1. Land und Volk, 5 Messenien und Elis. In Elis lag am Nordufer des Alpheus das berhmte Heiligtum Olympia. Nach Sden luft die Peloponnes in die beiden von den Seefahrern gefrchteten Vorgebirge Tuarum und Malea aus. Davor liegt die Insel Kythsra. 1. b. Die Inseln. Attila gegenber ragt aus den Fluten des saro-nischen Meerbusens die Insel Salamis, 100 qkm groß, sdlich von ihr gina. Schrg vor das stliche Mittelgriechenland lagert sich das gebirgige Enba. Sdstlich davon liegt die Inselgruppe der Kykladen, unter ihnen Delos mit dem berhmten Heiligtum des Apollo, Naxos und Paros. Im stlichen Teile des gischen Meeres liegen die Spora den, die zerstreuten Inseln". Zu ihnen zhlt man Thasos, Lemnos, Lesbos, Chios, Samos und Rhodos. Einem Querriegel vergleichbar, grenzt das langgestreckte Kreta, die Kreideinsel", neunmal so groß wie Rgen, das gische Meer nach Sden ab. Von den Inseln der Westseite sind Korfyra (jetzt Korfu) und Jthaka, Odysseus' Heimatland, an Gre Salamis gleich, am bekanntesten. 2. Klima und Erzeugnisse. Weil Griechenland dem quator nher liegt und weit mehr aus Kstenland und Inseln besteht, hat es ein milderes Klima als Deutschland. Die mittlere Jahrestemperatur betrgt der 15. Kein Berg ist stets mit Schnee bedeckt. Es wechseln sdlich von Thermopyl heie, regenlose Sommer mit milden Wintern, die Regen und in den hheren Gegenden auch Schnee bringen. Wegen der Armut an Wasser ist der Boden auer in den Ebenen Thessaliens, Botiens, Lakonikas und Messeniens wenig fruchtbar. Nur ein Viertel des Landes ist zum Ackerbau geeignet. Von Getreidearten baute man am meisten die Gerste an. Mit der Zunahme der Bevlkerung wurde die Einfuhr von Holz und Korn ntig. Den Pindus und die anderen Gebirge schmcken Laubwlder, besonders aus Eichen bestehend, seltener aus Platanen und Ahornarten; sonst findet man, wie berall an den Gestaden des Mittelmeeres, immergrne Strucher und Bume, die mit wenig Benetzung auskommen, wie Oleander, Lorbeer, Kastanie, Ey-presse und Myrte. Unsere Nadelhlzer werden durch die hohen, schlanken Pinien ersetzt. Reich war das Land an lbumen, Weinstcken, Mandel-bumen, Walnubumen, Feigen und Quitten. Die sogenannten Sd-srchte, Apfelsinen, Citronen, Pomeranzen, wurden dagegen erst zur Zeit Christi gepflanzt. Mehrere Jahrhunderte frher schon wurden Pfirsiche und Datteln gezogen. Was die Tierwelt anlangt, so waren Pferde und Rinder auer in den ebenen Strichen selten; ihre Stelle vertraten Maultier und Esel; zahlreich waren Schafe und Ziegen; die Seeen und die Meere wimmelten von Fischen, von denen Aale und Thunfische be-sonders beliebt waren.

7. Geschichte der Römer - S. 399

1836 - Leipzig : Baumgärtner
599 geschah im Jahr 271, nachdem Dacien hundert und fünf und sechzig Jahre eine römische Provinz gewesen war. Nachdem das Reich von dieser Seite beruhigt war, glaubte der Kaiser, einige Usurpatoren, die noch von des Gallienus Zeit her in den Provinzen herrschten, unterdrücken zu müssen, um die Einheit des Reichs wieder heczustellen. Ueber Gallien, Spanien und Britannien herrschte noch Tetricus, im Morgenlande Zenobia, die geistvolle und schöne Gemahlin des Odenathus, welche seit dessen Tode im I. 267 als Königin in Palmyra, einer durch Karawanenhandel reichen und durch griechische Kunst und Bildung blühenden Stadt, über Sy- rien, Aegypten und einen Theil Kleinasiens herrschte. Gegen sie zog Aurelianus zuerst im I. 273. Ihre Truppen wurden vom Kaiser bei Antiochien und Emesa geschlagen, sie selbst in Palmyra belagert. Nach einer tapfern Bertheidigung mußte sich die Stadt ergeben. Ze- nobia war aber vor der Uebergabe auf einem Dromedar entflohen und eilte nach Persien, wurde aber von nachgeschickten Reitern eingeholt und vor den Kaiser geführt. Die Soldaten verlangten ihren Tod, Aurelianus aber hielt es unter seiner Würde, ein unschädliches Weib zu tödten, befahl hingegen die Männer hinzurichten, auf welche Zeno- bia die Schuld ihres Widerstandes schob. So ließ sie ihre treuesten Diener und Freunde, unter ihnen auch den geistreichen griechischen Weltweisen Longinus"), zum Tode führen. Der Kaiser führte sie mit allen ihren Schätzen nach Rom. Da sich aber die Palmyrener nach seinem Abzüge empörten, so ließ er alle Einwohner niederhauen und die prachtvolle Stadt zerstören. Spater wurde sie wieder bewohnt, aber 744 durch die Sarazenen zum zweiten Male zu einem Trümmer- haufen gemacht, in welchem der Sonnentempel am besten erhalten ist. Bis zum I. 1691 hatte man nur dunkle Sagen von den prachtvollen Trümmern dieser Stadt, welche zwei reisende Engländer wieder ent- deckten. Sie liegt in einem einst fruchtbaren Thale, auf einer Oase der syrischen Wüste, drei Tagereisen vom Euphrat, südöstlich von Aleppo. Zwischen den zahlreichen Trümmern von Marmorsäulen und Pfeilern stehen elende Lehmhütten armseliger Araber, die hier etwas Getraide und Oliven ziehen; Palmen, von denen die Stadt den Na- men erhielt, giebt es hier nicht mehr. Der Ort hat wieder den ur- sprünglichen Namen Thadmor angenommen, welcher auch Palmen- *) Wir besitzen noch von ihm ein kleines, aber wichtiges Schriftchen: Von der Erhabenheit.

8. Griechische Geschichte - S. 438

1882 - Nördlingen : Beck
438 Zug Alexander.' in die Oase Siwah. daß die mitgenommenen Wegweiser selbst sich nicht mehr znrecht zu finden wußten. Da meldete man dem Könige, daß zwei Raben an die Spitze des Zuges herangeflogen seien und diesen mit Geschrei und Flügelschlag begrüßt hätten; Alexander befahl ihnen als gottgesandten Führern eilig und zuversichtlich nachzufolgen. Andere Geschichtschreiber haben, begierig nach einem größeren Wunder, aus den Raben zwei Drachen gemacht. Die Erzählung von den Raben jedoch erhält eine gewisse Wahrscheinlichkeit durch den Bericht des Italieners Velzoni, daß im I. 1815 ihm nicht weit von einer der Oasen zwei Krähen entgegen gekommen seien und daß solche Begegnungen dort für eilt Zeichen von nahem Quellwasser angesehen würden. Als man noch etwas über eine Tagereise weiter gezogen war, sah man endlich von den mit Gestein besäten Anhöhen, über die der Weg hinführte, hinab auf das schöne grüne Thal, die Oase Zeus Ammons, welche jetzt Siwah genannt wird. Wie eine vom Meere umflossene Insel liegt dort mitten zwischen steilen und nackten Felsen ein fruchtbarer und wohlbewässerter Strich Landes, der einen Umkreis von etwa zwanzig Stunden hat. Der wohlangebaute Boden, die zahlreichen und schattigen Frnchtbänme verbreiteten hier eine milde, reine Luft, während außerhalb dieses Gebietes trockene Hitze herrschte; die erschöpften Wanderer ruhten unter Bäumen mit so dichtem Laube, daß kaum ein Sonnenstrahl durchdrang. Durch diese Haine flössen reichliche Quellen süßen Wassers, mit dem sie sich, sowie mit den herrlichen Obstfrüchten erquickten. Noch heute findet der Reifende in der Oase die besten Datteln, Granatäpfel, Orangen, Feigen, Oliven, Aprikosen und Weintrauben. Die Bevölkerung wohnte in Dörfern, in deren Mitte sich, umgeben von einer dreifachen Mauer, das Heiligtum des Zeus Ammon auf einer Anhöhe befand. Ein kleinerer Tempel desselben Gottes stand nicht weit davon zwischen dichten, großen Bäumen und in seiner Nähe war die Quelle, die man den Sonnenbrunnen nannte, weil das Wasser mittags beim höchsten Stande der Sonne kalt und um Mitternacht warm war und seine Wärme von Mitternacht an abnahm, von Mittag an aber immer wieder stieg. Eine abwechselnd kalte und warme Quelle haben auch neuere Reisende dort gefunden. Das Bild des Gottes selbst war nicht, wie meist in Griechenland, eine edle Menschengestalt, sondern ein aus Smaragden und anderen Edelsteinen zusammengesetzter runder Körper. Wenn ein Orakelspruch bei demselben gesucht wurde, so trug man dieses runde Bild auf einem goldenen Schiffe umher, an dessen beiden Seiten viele silberne Schalen hingen. Achtzig Priester trugen das Schiff auf ihren Schultern und hinterher gingen

9. Griechische Geschichte - S. 76

1882 - Nördlingen : Beck
76 Zug des Kambyses gegen Äthiopien. zerschlug sich vor Schmerz den Kopf und rief dem Freunde bei seinem Namen. Kambyses hievon benachrichtigt schickte sofort verwundert einen Boten an Psammenit, ihn zu fragen, warum er gerade seinem Freunde diese Teilnahme bewiesen habe. Derselbe antwortete: was seinen Kindern widerfahre, das sei zu entsetzlich, als daß er darüber weinen könne; dagegen seines Freundes Geschick, der in hohem Alter aus einem reichen Mann ein Bettler geworden, sei eben recht zum Weinen. Bei dieser Antwort empfand Kambyses selbst etwas von Mitleiden und befahl sogleich den Sohn Psammenits zu verschonen und diesen selbst herbeizuführen. Der Knabe aber war nicht mehr am Leben; man hatte ihn zuerst unter-allen hingerichtet. Der Vater wurde von da an gelind behandelt und hatte sogar Hoffnung, als persischer Statthalter in Ägypten bleiben zu dürfen. Später jedoch machte er Versuche, seine früheren Unterthanen gegen ihre Besieger und Herren aufzuwiegeln und wurde deswegen auf des Perserkönigs Befehl nms Leben gebracht. Kambyses verweilte in Ägypten längere Zeit, teils um seine Rachsucht vollständig zu befriedigen, teils um von da aus noch weitere Eroberungen zu machen. Er zog am Nil hinauf mit seinem Heere und ließ von Thebä, der früheren Hauptstadt Ägyptens, etwa fünfzigtausend Mann mit dem Befehle ausziehen, den auf einer Oase in der afrikanischen Sandwüste liegenden Tempel des Jnppiter Ammon, dessen Orakel in der ganzen Welt berühmt war, zu verbrennen und die Einwohner der Oase in die Sklaverei herzuführen. Mit dem übrigen noch sehr zahlreichen Heere zog er selbst weiter aufwärts am Strome, in der Absicht, das Reich der Äthiopen sich zu unterwerfen. Er hatte aber noch nicht den fünften Teil des Weges, der bis nach Äthiopien zu machen war, zurückgelegt, als unter seinem Heere Mangel au Lebensmitteln sich spüren ließ, infolge dessen seine Leute zuerst die Zugtiere aufzehrten und, da sie mit diesen bald fertig waren, sogar Gras und Kräuter aßen, ja, da der König unerbittlich vorwärts drängte, zuletzt gar unter einander durch das Los jeden zehnten Mann dazu bestimmten, geschlachtet und aufgespeist zu werden. Jetzt erst entschloß er sich umzukehren und kam so mit großem Verlnft an Mannschaft nach Thebä, dann nach Memphis zurück. Das nach der Oase ausgeschickte große Heer aber giug völlig verloren. Man glaubte, es sei in der unabsehbaren Wüste von dem Winde unter dem aufgewirbeltem Sande begraben worden. Kambyses, erbittert über sein Mißgeschick, ließ seine Wut au dem eroberten Lande aus. Er war schon vor seinem verunglückten äthiopischen Kriegszuge von Memphis nach Sais gegangen, um

10. Geschichte des Altertums - S. 4

1898 - Leipzig : Teubner
4 Griechische Geschichte. 2. Klima und Erzeugnisse. Weil Griechenland dem Gleicher näher liegt und weit mehr aus Küstenland und Inseln besteht, besitzt es ein milderes Klima als Deutschland. Es wechseln südlich von Thermopylä heiße, regenlose Sommer mit milden Wintern, die Regen und in den höheren Gegenden auch Schnee bringen. Wegen der verhältnismäßigen Armut an Wasser ist der Boden außer in den Ebenen Thessaliens, Böotiens, Lakonikas und Mes- seniens wenig fruchtbar. Den Pindus und die anderen Gebirge schmücken Laubwälder, sonst findet man wesentlich immergrüne Sträucher und Bäume, die mit wenig Benetzung auskommen, wie Oleander, Lorbeer, Kastanie, Cypresse und Myrte. Reich war das Land an Weinstöcken, Feigen und Quitten. Die sogenannten Südfrüchte, Apfelsinen und Pomeranzen (Citronen), wurden da- gegen erst zur Zeit Christi gepflanzt. — Was die Tierwelt an- langt, fo waren Pferde außer in den ebenen Strichen fetten; ihre Stelle vertraten Maultier und Esel; zahlreich waren Schafe und Ziegen; die Seeen und die Meere wimmelten von Fischen. B. Das Volk. Die Griechen sind ein Zweig der weißen Rasse, und zwar der arischen oder indogermanischen Völkergruppe, zu der auch die Germanen, Kelten, Slaven und Römer gehören. Aus ihrer alten Heimat (in Asien oder im osteuropäischen Steppengebiet) sind sie wohl über das untere Donautiefland nach Griechenland gewandert. Durch Meer und Gebirge vielfach gegliedert, zerfielen sie in mehrere Stämme. Die bedeutendsten waren die Dorier und Ionier; die übrigen faßte man unter dem Namen Äolier zusammen. Trotz der Stammesunterschiede waren sich die Griechen ihrer gleichen Volkszugehörigkeit wohl bewußt; seit dem 6. Jahr- hundert kam der Gesamtname Hellenen auf. Von den Römern wurden sie Oraeoiz, ihr Land Graecia genannt. In alter Zeit kamen viele phönizifche Kaufleute an die griechischen Küsten. Von diesen empfingen die Griechen viele Anregung. Sie lernten von ihnen besonders das Seewesen, die Buchstabenschrift und manche Gewerbe. 1 1) Die Römer lernten die Griechen zuerst in der ihnen nahen Pflanzstadt Kumä bei Neapel kennen, deren Bewohner zum großen Teil aus dem ostböotischen Landstrich Grawe stammten.
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